Trauerbewältigung mit Hypnose

Wenn ein Angehöriger (m/w/d) das Leben lässt und von uns geht, ist das meist mit enormen emotionalen und inneren Prozessen verbunden. Das „loslassen“ fällt uns Menschen ja im Allgemeinen schon oft nicht leicht. Wenn das durch den Tod geschieht, ist jeder Mensch auf verschiedenen Ebenen enorm gefordert. Wie dir die Hypnose in diesem Prozess helfen kann, zeige ich dir auf den nächsten Seiten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Trauer?

Trauer als solches ist ein natürlicher Zustand, der durch einen Verlust zustande kommt. Nicht nur der Verlust eines nahestehenden Menschen, sondern auch der Verlust einer Verbindung oder Beziehung durch andere Umstände wie den Tod oder den Verlust eines bedeutsamen Gegenstandes können zu einer kurzen, aber heftigen depressiven Episode führen.

Das Wort Trauer hat seinen Ursprung in der althochdeutschen Sprache und stammt wahrscheinlich vom gotischen Wort “driusan” ab, was soviel bedeutet wie “niederfallen, matt, kraftlos werden”. So beschreibt dieses Wort eine Stimmungslage, die sich über mehrere Monate hinweg strecken kann und das Leben enorm beeinflusst.

Begleitet wird die Trauer oft von einem Gefühl von der Leere, Verwirrung und Einsamkeit. Wie alle Gefühle und Emotionen sehr mächtig sein können, kann dieser Zustand nicht selten zu Appetitlosigkeit oder Schlafstörungen führen.

Trauerbewältigung mit Hypnose

Welche Formen hat Trauer?

Meist ist Trauer einfach Trauer, doch der Umgang mit diesem intensiven Gefühl und der Versuch, diesen Verlust zu bewältigen, ist meist individuell und abhängig von Erfahrung, Lebensumständen und Möglichkeiten. Der bewusste und unbewusste Versuch der Trauerbewältigung kann dann verschiedene Formen annehmen.

Die normale Trauerreaktion: Jeder Mensch durchläuft im ersten Schritt eine “normale” Trauerreaktion. Diese ist begleitet von Traurigkeit und einem Gefühl der “Sinnlosigkeit”, die im besten Fall in einen “sinn-findenden” Prozess übergeht. Durch diesen Veränderungsprozess und den damit verbundenen Verarbeitungsprozessen kann es zu Gedankenkreisen und Antriebslosigkeit kommen.

Komplizierter wird es meist dann, wenn der Trauernde Schwierigkeiten hat, mit dem Verlust umzugehen. Ein bewusster Umgang mit dem Tod und die damit verbundene Trauerbewältigung kann durch unbewusste Glaubenssätze, Blockaden oder noch offene bzw. ungeklärte Themen zu einem unbewussten, emotionalen und psychischen Leiden führen. Nicht selten hätte man der verstorbenen Person gern noch etwas gesagt oder gar etwas geklärt.

Dieses kann zu schweren Selbstvorwürfen oder Schuldgefühlen führen und bringt nicht selten eine depressive Verstimmung mit sich, die dazu führt, dass die Person so leidet, dass nicht mehr gewährleistet ist, den täglichen Aktivitäten nachzugehen. Hier besteht ein erhöhtes Risiko einer Depression oder anderen psychischen Erkrankungen.

Verzögerte Trauer

Heimtückisch ist die verzögerte Trauer. Bei dieser Form der Trauer wird die Trauer meist aufgrund des hohen organisatorischen Aufwandes unbewusst aufgeschoben oder kann nicht wirklich wahrgenommen werden. Die Person, die eigentlich trauern sollte, wird bei hohem “Arbeitsaufwand” später mit der Trauer konfrontiert. Überwiegend im Glauben, den Verlust verarbeitet zu haben, kommt die Trauer dann nach Monaten oder Jahren wie aus dem Nichts.

Kompensierte Trauer

Bei der kompensierten Trauer flüchtet sich der Trauernde oft bewusst oder unbewusst in andere Tätigkeiten wie das übermäßige Arbeiten, die Suche nach Spaß und Euphorie durch soziale Aktivitäten oder legt untypische Verhaltensweisen an den Tag, um den Schmerz zu kompensieren. Oft tritt die Trauer dann aber wie bei der verzögerten Trauer später und immer wieder ans Tageslicht, bis sie adäquat verarbeitet werden konnte.

Trauer bei Kindern

Die Trauer bei Kindern kann sich auf ähnliche Weise ausdrücken wie bei Erwachsenen, die Intention ist häufig jedoch eine andere. Kinder können ihre Trauer unterdrücken, um ihre Eltern zu schützen. Da Kinder noch nicht wirklich den Umgang und die Kompetenzen entwickeln konnten, um mit der Emotion oder dem Gefühl umgehen zu können, wird die Trauer entweder unterdrückt oder äußert sich auf anderem Wege durch Verhaltensänderungen wie Ängstlichkeit, Verhaltensprobleme, verminderte Leistungen in der Schule oder übermäßigem Leistungsanspruch.

Bei Kindern und Erwachsenen führt das Unterdrücken der Trauer nicht selten zu psychosomatischen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Verdauungsprobleme, Herz-Kreislaufbeschwerden, Atembeschwerden, Schlafstörungen und Migräne. Für jeden trauernden Menschen ist es daher wichtig, einen geschützten Raum und genug Zeit zu bekommen, um den Prozess der Trauerbewältigung und des Abschieds zu durchlaufen. Mit professioneller Unterstützung kann dies gewährleistet werden und ist in jedem Fall ratsam.

Die Phasen der Trauer

Die Trauerarbeit bzw. die Verarbeitung und Bewältigung eines Verlustes sollte in Phasen erfolgen. In der Fachliteratur werden 5 – 7 Phasen beschrieben. In der Betreuung der Trauernden kann ich diese 5 Phasen beobachten, doch ein wichtiger Aspekt fehlt in diesem Konzept. Vorerst möchte ich dir die klassischen fünf Trauerphasen beschreiben. Diese wurden von der Schweizer Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross entwickelt und umfassen.

Die Phasen der Trauer Verleugung

Verleugung

Dies ist eine Art Schockzustand und geht mit dem “nicht wahrhaben wollen” einher. Der Verstand versucht den Verlust zu verarbeiten und flüchtet sich in ein Konstrukt der Verleugnung, da die Tatsache des Verlusts auf emotionaler Ebene zu schmerzhaft wäre.

Zorn

Diese Phase ist durch die essenzielle Frage „Warum passiert mir so etwas“ oder „Warum gerade jetzt“ geprägt. Einhergehend mit einem Gefühl von Kontrollverlust und der Suche nach einer Antwort, die zu einer Art Verzweiflung und am Ende Wut führen kann.

Verhandlung

In dieser Phase hat der Verstand ausreichend Abstand gewonnen, die überwältigenden Emotionen sind langsam abgeflacht und so kann sich der oder die Betroffene bewusst mit der Situation auseinandersetzen. Hier wird durch die „innere Arbeit“ bzw. das Denken versucht, eine Art Kompromiss mit der Realität zu finden.

Die Phasen der Trauer Depression

Depression

Diese Phase kann meiner Erfahrung nach vor oder nach der Phase der Verhandlung auftreten. Wenn die Depression vor der Phase der Verhandlungen auftritt, handelt es sich meist um die körperliche Ermüdung und die Frustration in Kombination mit Hoffnungs- und Orientierungslosigkeit. Der Körper sollte zu Kräften kommen, um die Phase der Verhandlung zielführend durchlaufen zu können.

Die Phasen der Trauer

Akzeptanz

In der fünften Phase geht es dann nach der Verarbeitung auf psychischer und physischer Ebene (kognitiv und emotional) um die Akzeptanz. Die Betroffenen beginnen, den Verlust bewusst zu akzeptieren und kommen langsam wieder mit Verständnis in ihren Frieden. Genau hier fehlt mir aus der Erfahrung heraus ein wichtiger Aspekt. Der Aspekt der Vergebung.

Hypnotische Verarbeitung der Phasen

Hypnose vom Herzen

In der hypnotischen Verarbeitung habe ich festgestellt, dass das Thema Vergebung auch über den Tod hinaus ein wahres Wunder bewirken kann.

In meinen Behandlungen stelle ich oft fest, dass der innere Frieden, die Zufriedenheit und Lebensfreude durch offene oder ungelöste Konflikte mit geliebten Menschen leidet. Selbst über den Tod hinaus kommen die Hinterbliebenen nicht wirklich in den Frieden, da auf unbewusster Ebene noch etwas zu klären ist. Meine Klienten sind sich oft nicht bewusst und fragen sich, woher dieser innere Unfrieden und die Unruhe kommt. Selbst Jahre später. Was im Familiensystem selbst unter den Lebenden oft nicht einfach fällt, wird durch den Tod erschwert, denn faktisch kann der Konflikt nicht mehr besprochen bzw. gelöst werden.

Am Ende bleibt zu sagen, dass jeder Mensch diese Phasen auf individuelle Art und Weise durchläuft. Die Trauerbegleitung und die Verarbeitung sollte nicht unterschätzt werden. Es ist in jedem Fall zu empfehlen, sich bei der Verarbeitung des Verlusts und der Trauer helfen zu lassen. Der Tod ist ein ständiger Begleiter und trifft uns alle irgendwann. Daher ist es empfehlenswert, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen.

Was versteht man unter Trauerbewältigung?

So oft werden in unserem Leben Gefühle und Emotionen unterdrückt, um möglichst schnell alltägliche Dinge bewältigen zu können. Diesen ungesunden Umgang beobachte ich sehr oft und kann es gewissermaßen auch nachvollziehen. Das Leben verlangt sehr viel von uns ab. Vor allem wenn es um das Bewältigen von Verlusten geht, die mit schweren Emotionen und Gefühlen einhergehen. Umso wichtiger ist es den Raum und die Zeit zu schaffen in denen die Trauer auf gesunde Weise verarbeitet werden kann.

Interessanterweise überwindet man die Trauer schneller, wenn man sich die Zeit und den Raum dafür nimmt und kommt auch so schneller wieder im Alltag an. Entschleunigung und das bewusste Verarbeiten beschleunigen den Prozess und verhindern, dass man von der Trauer zu einem späteren Zeitpunkt überwältigt wird.

Ich als Hypnotherapeut verstehe die Trauerbewältigung nicht nur als reine Maßnahme, um wieder funktionieren zu können. Es geht um den Abschied, die Dankbarkeit und die Vergebung, um den Trauerprozess zu einem gesunden Prozess zu machen. Nur so kann wieder Frieden und Leichtigkeit einkehren. Genau das ist mit der Hypnose möglich.

Hypnose und Trauerbewältigung

Wie Hypnose Dir helfen kann, Trauer zu bewältigen

Hypnose hilft dabei zu lernen mit seinen Emotionen und Gefühlen umzugehen. Daher ist die Hypnose eine wirksame Methode zur Bewältigung von Trauer. Die Trauerbewältigung mit Hypnose hilft dem Trauernden, schwere Gefühle und Emotionen wie Wut oder Schuldgefühle zu verarbeiten und zu reduzieren.

  • Durch die Hypnose kommt man in einen entspannten Zustand, der sich Trance nennt. Dazu ist keine sonderlich tiefe Trance notwendig. Oft wird es auch als “meditativer” Zustand beschrieben. Dieser Zustand fördert die Verbindung von Körper, Geist und Seele. In diesem Zustand der Verbundenheit, kann man durch “innere Dialoge” wichtige Antworten und Erkenntnisse erhalten.
  • Diese “inneren Dialoge” können mit den inneren Anteilen, aber auch mit verstorbenen Angehörigen geführt werden. Das besondere ist, dass sich das Aufarbeiten und Aussprechen mit Menschen im Inneren wahrlich echt anfühlt und einen Prozess der Verarbeitung anstößt, der es möglich macht unausgesprochene Worte “abzusenden”, ungelöste Konflikte zu lösen und das Gefühl von Dankbarkeit und Freude zu fördern. So bleiben viele positive Erinnerungen und Gefühle erhalten. Diese helfen den Trauernden dabei, den Verlust zu akzeptieren und sich auf die Zukunft zu konzentrieren.

Wenn du also nach einer Methode suchst, die dir bei der Bewältigung der Trauer in der Tiefe helfen wird, ist die Hypnose wahrscheinlich das richtige Werkzeug. Der Verlust eines geliebten Menschen kann ein Zugewinn an wichtigen Fähigkeiten und Erkenntnissen sein, der dich kraftvoll und zufrieden machen kann. Vorausgesetzt du gehst mit der Trauer konstruktiv, um anstatt die Trauer zu umgehen.

Die Vorteile bei Trauerbewältigung mit Hypnose

  1. Du wirst von der Trauer nicht überwältigt, sondern erhältst die Möglichkeit deine Trauer wirklich in der Tiefe zu bewältigen
  2. Durch die Trauerbewältigung mittels Hypnose wird dir der Verlust bewusst. Dadurch gewinnst du Erkenntnisse und ein Bewusstsein für das, was du verloren hast und wirst es in Zukunft enorm wertschätzen. Die Wertschätzung und Dankbarkeit bringt Lebensfreude zurück
  3. Du kannst dir sicher sein, dass dich die Trauer später nicht überwältigt, da wir die Trauer nicht kompensieren, sondern nutzen, um zu verarbeiten und in Akzeptanz zu kommen.
  4. Dieser Verarbeitungsprozess wird dich nicht nur über den Verlust, sondern dich ebenso persönlich enorm wachsen lassen.
  5. Du lernst durch diesen intensiven Prozess ganz nebenbei den Umgang mit schwierigen Gefühlen und Emotionen
  6. Du wirst dich auf Dauer mehr verbunden und weniger alleine fühlen.
  7. Du hast die Möglichkeit dich in der Tiefe mit dem Konzept des Todes auseinanderzusetzen. Dies hilft dir das Leben an sich besser zu verstehen.

Wie hilft Hypnose bei der Trauerarbeit?

Schritt 1: Emotionale Entladung – In der ersten Sitzung widmen wir uns den schweren Gefühlen und Emotionen. Wenn wir die erste überwältigende Reaktion verarbeiten können, fühlt es sich im ersten Schritt schon erleichternd an.

Schritt 2: Abschied – Durch die Begegnung mit der geliebten Person in der Vorstellung und dem inneren Dialog kann adäquatAbschied genommen werden. Zudem macht das nachträgliche Klären ungelöster Konflikte frei. Es entsteht ein Gefühl von Unabhängigkeit und dennoch Verbundenheit.

Schritt 3: Das Konzept vom Tod – Hier entsteht durch das Unterbewusstsein ein Glaubenskonzept zu Leben und Tod, welches uns ermöglicht, das Leben und den Tod aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Dies hilft im weiteren Lebensverlauf enorm und kann ein großer Zugewinn sein.

Schritt 4: Dankbarkeit – Am Ende der Begleitung bleibt ein Gefühl von Dankbarkeit, Verbundenheit und Unabhängigkeit. Vor allem für Menschen, die Angst vor dem Tod oder vor Krankheit haben, ist dieser Prozess empfehlenswert.

Meine Trauer-Klienten betrachten das Ereignis heute als ein lebensweisende und bereichernde Erfahrung.

Neuorientierung und Perspektivenwechsel mit Hypnose

Nicht selten führt der Verlust eines nahestehenden Angehörigen zu einer Phase der Neuorientierung und des Perspektivenwechsels. Wer den Tod einmal so nah erfahren hat und gelernt hat, bewusst wie unbewusst auf konstruktive Weise damit umzugehen, wird den Rest seines Lebens, egal welche Veränderungsprozesse das Leben als solches noch so bringt, enorm davon profitieren

noch Fragen?

Ich beantworte sie dir gerne!

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